Natürlich gibt es auch in 2025 einige Jahrestage, die in besonderen Veranstaltungen gewürdigt werden sollen. Stadtarchivarin König beschreibt schon einmal, welche Feierlichkeiten, runde Geburtstage und Veranstaltungen kommen werden:
Nicht immer sind die Jubiläen so rund, wie der 300. Geburtstag der schon längst in weiten Teilen durch einen Neubau ersetzten katholischen Kirche in Falkenstein. Ein guter Anlass, zu einer Themenführung rund um die ehemals in Falkenstein praktizierten Religionen einzuladen.
An ein weiteres Jubiläum werden sich viele noch selbst erinnern: die Jahrtausendwende von 1999/2000. Seit 25 Jahren befinden wir uns im 21. Jahrhundert. Vor dem entscheidenden Silvester gab es besorgniserregende Befürchtungen. Erwartet wurde mindestens ein Computerchaos. Wir wissen, die Welt drehte sich einfach weiter und die PCs mit ihr. In Königstein verlief dieser besondere Jahreswechsel recht ruhig. Ein dem Anlass gemäßes großes Feuerwerk ging im Nebel des schlechten Wetters unter, der ausgelassenen Stimmung bei der Feier im Kurhaus tat das keinen Abbruch.
Die Höhepunkte des folgenden Jahres waren nicht so reichlich gesät, sicher gehörte die Übernachtung des damaligen russischen Präsident Boris Jelzin in Königstein dazu, sein Besuch galt freilich eher der Frankfurter Buchmesse und weniger dem Taunusstädtchen, das im kommenden Jahr vor genau 810 Jahren das erste Mal als „Kunigestein“ urkundlich erwähnt wurde.
Die Herren über die knapp hundert Jahre später zur Stadt erhobenen Siedlung wechselten – nicht selten auch friedlich. So rettete Anna von Eppstein-Königstein den Besitz für ihre Familie, indem sie, anders als ihre kinderlosen Brüder, mit reichem Kindersegen beschenkt wurde. Nicht ganz unschuldig an ihrem 13köpfigen Nachwuchs war ihr Mann, Botho Graf zu Stolberg. Der Sohn Ludwig, der schon bei seinem Onkel auf Burg Königstein aufgewachsen war, erbte die Königsteiner Herrschaft. Allerdings führte er nicht den Titel seiner Mutter, sondern den seines Vaters. Es regierte nun also das Haus Stolberg. Dieser Wechsel wurde vor 525 Jahren durch die Heirat Annas am 24. August 1500 eingeleitet. Ein Ereignis, dass vom Stadtarchiv im kommenden Jahr natürlich gewürdigt werden wird.
Ein Jubiläum, dass im heutigen Königstein einen wesentlich stärkeren Nachhall findet, ist noch nicht ganz so lange her. Vor 175 Jahren, 1850, wurde der junge Amtsarzt Dr. Georg Pingler nach Königstein berufen, um hier als Medizinalassistent tätig zu werden. Er blieb bis zu seinem Lebensende und verwandelte mit seinen Ideen und seinem Wirken das kleine, geschundene Landstädtchen in eine bestens frequentierte Kur-Destination, begehrt bei erholungssuchenden und nicht selten wohlhabenden Städtern.
Vor 135 Jahren, 1890, kam mit Dr. Hugo Amelung ein weiterer, bedeutender Arzt nach Königstein. Auch sein Konzept hatte großen Erfolg: bis heute steht das Sanatorium Dr. Amelung für die besondere Ausformung der Kur in Königstein. Die für die Entwicklung der Königsteiner Kur bedeutenden Anfänge werden daher mit einer besonderen Themenführung zu den frühen Kuranlagen im Sommer von mir gebührend gewürdigt.
Dabei gehe ich auch auf das Denkmal des Großherzogs Adolph von Nassau ein, das ich bereits in einem Beitrag im Jahrbuch 2025 des Hochtaunuskreises behandelte. Denn es jährt sich der Todestag Adolphs am 17. November 1905 zum 120. Mal und die Enthüllung seines Denkmals am 12. September 1910 liegt 115 Jahre zurück.
1890 fiel dem vormaligen Landesherrn die großherzogliche Luxemburger Krone durch Erbfolge zu. Ihr Königsteiner Schlösschen besuchten er und seine Frau auch als Großherzogpaar noch gerne. Es kann nun seit 135 Jahren zu Recht als „Luxemburger“ Schloss bezeichnet werden. Diesen Umstand will das Stadtmuseum feiern und plant gemeinsam mit Kooperationspartnern eine Publikation zur Geschichte und zu Geschichten rund um das Bauwerk. Auch der Tag des offenen Denkmals soll in diesem Jahr um das ehemalige Schloss kreisen, was auch dem ausgerufenen Motto „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“ entspricht.
Die diesjährige Ausstellung des Stadtarchivs und sicher ein Highlight im kommenden Jahr bietet der 165. Jahrestags der Erstausgabe von Friedrich Stoltzes „Flucht aus Königstein“. Das Stadtarchiv feiert dies mit einer Ausstellung über den Dichter, Satiriker, Demokrat und Freiheitskämpfer im April. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Friedrich-Stoltze-Museum in Frankfurt. Über diese Zusammenarbeit freue ich mich als Stadtarchivarin besonders, liebte Stoltze sein oft besuchtes Königstein fast so sehr wie seine Heimatstadt.