Nachhaltige Mobilitätsplanung

Die Mittel sollen der Erstellung eines nachhaltigen Mobilitätsplans dienen, der sich an den EU-Leitlinien für nachhaltige Mobilitätspläne (SUMP - Sustainable Urban Mobility Plan) orientiert.

Staatssekretärin Ines Fröhlich betonte bei der Übergabe die Herausforderungen für ländliche Regionen: „Es geht nicht nur um die Optimierung des Verkehrsflusses oder des öffentlichen Nahverkehrs, sondern um die grundlegende Erreichbarkeit von Orten des Alltags wie Schulen, Arbeitsplätzen, Krankenhäusern und Einzelhandel." Ziel sei es, die Mobilität in Königstein nachhaltig zu verbessern und dadurch die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger zu steigern.

Ein zentraler Bestandteil dieses Projekts ist die neu geschaffene Position der Mobilitätsmanagerin, die mit den bereitgestellten Fördermitteln finanziert wird. Clara Scheffler, studierte Humangeographin, wird in den kommenden zwei Jahren die Entwicklung eines integrierten Mobilitätsplans vorantreiben. Dabei stehen insbesondere die Reduktion des hohen Verkehrsaufkommens auf den Bundesstraßen sowie die Förderung des Fuß- und Radverkehrs in der Schulstadt Königstein im Fokus. Zusätzlich zum Fördergeld hat die Mobilitätsmanagerin Sachmittel erhalten, die der Kommune helfen sollen, das SUMP-Projekt voranzutreiben und damit die nachhaltige Mobilitätsentwicklung in Königstein allgemein zu fördern.

Nachhaltige Mobilität als Beitrag zum Klimaschutz

Die Stadt Königstein verfolgt mit ihrem 2023 beschlossenen integrierten Klimaschutzkonzept ehrgeizige Ziele: Bis 2045 soll die Kapazität des öffentlichen Verkehrs und der aktiven Mobilität (Fuß- und Radverkehr) verdoppelt werden. „Dabei muss natürlich die Topographie Königsteins berücksichtigt werden. Pedelecs und E-Lastenräder könnten den Menschen helfen, sich auch im hügeligen Stadtgebiet aktiv fortzubewegen", sagt Scheffler. Ein mögliches Projekt zur Unterstützung dieses Ziels könnte die Einführung eines E-Bike-Verleihsystems sein.

Scheffler: „Die Stadt Königstein ist mit den beiden Bundesstraßen von einem hohen Verkehrsaufkommen betroffen, das sich insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten negativ auf den Verkehrsfluss und die Umwelt auswirkt. Gleichzeitig spielt in einer Schulstadt wie Königstein eine sichere Infrastruktur für den Fuß- und Radverkehr eine besondere Rolle.“

Die Lebensqualität der Bevölkerung zu erhöhen ist eine wichtige Motivation für den heilklimatischen Kurort Königstein.

Kooperation mit Nachbarkommunen und Bürgerbeteiligung

Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit wird die Zusammenarbeit mit benachbarten Städten. In der Region gibt es bereits viele innovative Ansätze zur Stärkung einer nachhaltigen Mobilität. Kommunen wie Friedrichsdorf, Hofheim oder Oberursel machen es vor – Mobilitätsstationen, Fahrradverleihsysteme oder On-Demand-Verkehre (dt. auf Bestellung) zeigen, dass nachhaltige Angebote auch im ländlichen Raum funktionieren können. So möchte Scheffler in ihrer Arbeit die Kooperation mit Nachbarkommunen, Verkehrsunternehmen und der Region Frankfurt Rhein-Main intensivieren.

Besonderen Wert legt sie zudem auf die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger: "Alle Menschen in Königstein sollen sich sicher und komfortabel fortbewegen können, unabhängig von Alter oder körperlicher Verfassung", sagt sie. In den kommenden zwei Jahren sind daher zahlreiche Beteiligungsformate geplant, um Bedarf  und Anregungen aus der Bevölkerung aufzunehmen. Interessierte können ihre Ideen bereits jetzt unter mobilitaet@koenigstein.de einbringen.

Mit der finanziellen Unterstützung des Landes und der engagierten Arbeit der neuen Mobilitätsmanagerin ist Königstein gut aufgestellt, um die Weichen für eine zukunftsfähige und nachhaltige Mobilität zu stellen.