Der Frankfurter Bankier Wilhelm Carl von Rothschild und seine Frau Hannah Mathilde ließen die Sommervilla 1888 bis 1894 in exponierte Lage auf einer Anhöhe errichten. Umgeben wird das Gebäude von einem weitläufigen Park, den die bekannten Frankfurter Gartenarchitekten Siesmayer und Söhne gestalteten. Heute bietet das 5-Sterne-Superior-Hotel Villa Rothschild auch einen wunderbaren Ort, um zu heiraten.
Die Villa Rothschild ist ein Anwesen in Königstein im Taunus, das Geschichte schrieb. 1948 bis 1949 diente es als Tagungsort „Haus der Länder“ und gilt als „Wiege der Republik“. Hier fand am 24. März 1949 eine entscheidende Konferenz der elf Ministerpräsidenten der westdeutschen Länder statt, die in der Konsequenz zur Verabschiedung des Grundgesetzes und Gründung der Bundesrepublik Deutschland führte.
Errichtet wurde das Anwesen ab 1887. Die Familie Rothschild beauftragte die Architekten Armand-Louis Bauqué und Emilio Pio mit den Entwürfen. Die Eröffnung der neuen Sommerresidenz von Wilhelm und Mathilde von Rothschild war ein gesellschaftliches Ereignis, an dem unter anderen Kaiserin Viktoria und der Prince of Wales teilnahmen.
1938 mussten die Erben auf Druck des NS-Regimes das Anwesen verkaufen. 1947 ging es an das Land und wurde als Tagungsstätte an den Länderrat des Vereinigten Wirtschaftsgebietes (Bizone) verpachtet. In den 1950er Jahren wurde es an die Nachkommen der ursprünglichen Eigentümer restituiert, die es ihrerseits an die Stadt Königstein verkauften. Seit 1956 ist in der Villa ein Hotel untergebracht. Nach aufwendigem Umbau wurde es im Jahr 2007 als Villa Rothschild.