Mit intelligenten Investitionen in den Bereichen Garten und Haus passt sich Familie Crux seit Jahren an die Herausforderungen und sich ändernden Rahmenbedingungen des Klimawandels und der Energieversorgung an. Entstanden ist ein ganzheitliches System, das Nachahmer braucht.
Nachbarschaftliche Lösungen für Hangsicherung und Wassermanagement
Unser Grundstück hat ein leichtes Gefälle zum Haus. Um die Wohnräume im Keller auf der Hangseite mit Tageslicht zu versorgen, wurde der Hang mit Pflanzsteinen gesichert. Eine Lösung, die über 20 Jahre dank eines großen Dachüberstand gut funktionierte. Nachdem unsere Nachbarn oberhalb ihren Garten umgestaltet hatten, stieg allerdings der Höhenunterschied zum Nachbargrundstück um fast einen Meter an. Das Gefälle in Richtung des Kellers war damit zu einer Gefahr bei Starkregen geworden.

Wir baten die Nachbarn daher, den Hang baulich zu sichern, was mit einer L-Stein-Mauer erfolgte. Rein optisch hat sich in unserem Garten dadurch kaum etwas verändert, da die Bepflanzung die Mauer nahezu vollständig verdeckt. Die Wirkung der Mauer ist jedoch enorm! Das Wasser wird nun auf die Versickerungsflächen in unseren Gärten umgeleitet. Noch vorhandene potentielle Wasserläufe wurden von uns durch Kantsteine geschlossen, so dass das Wasser statt in den Keller in den Garten fließen kann.
Im Rahmen der Installation einer Wärmepumpe haben wir den Garten hinter dem Haus mit kleineren L-Steinen und Findlingen gesichert, damit in den Bereich der Installation keine Erdrutschgefahr besteht. Das Kondenzwassers der Wärmepumpe kann in eine 1 m tiefe Kies-Drainage und von dort in eine von zwei Zisternen abfließen. Bei den Arbeiten hat uns die Firma Pfaff aus Königstein* sehr gut und flexibel unterstützt.
Energie und CO2 sparen, dank neuer Heizung

Unser Haus ist ein HUF Fertighaus von 1990. Die Energiewerte sind auch für den heutigen Standard sehr gut. Der Einbau eines alternativen Heizungssystems war daher unproblematisch, auch wenn nur das Erdgeschoss über eine Fußbodenheizung verfügt. Die klassischen Heizkörper in Keller und Obergeschoss sind für die Beheizung der Räume absolut ausreichend.
Die alte Heizung war in die Jahre gekommen. Nachdem wir uns zwei Jahre mit den Pros und Cons verschiedener Heizungskonzepten beschäftigt hatten, stand am Ende die Entscheidung für eine Vaillant Hybrid Heizung. Das ist eine Luft-Wärmepumpe für die Grundlast, kombiniert mit Gas für die Spitzenlast. Alle Komponenten der Heizungsanlage konnten an der Stelle der alten Anlage installiert werden. Die Außeneinheit der Wärmepumpe fand ihren Platz hinter dem Haus. Die Geräusche halten sich in Grenzen.
Unser Fazit nach zwei Jahren Betrieb: Unser Gasverbrauch ist um 95 % gesunken. Die Gas-Brennwert Heizung ist eine reine Back-up-Lösung, die kaum eine Rolle spielt und auf die man im Nachhinein betrachtet auch hätte verzichten können. Mit der Wärmepumpe sind wir sehr zufrieden! Bei ca. 180 qm zu beheizender Fläche verbraucht diese etwa 5.000 kWh Strom im Jahr, im Wesentlichen in den Wintermonaten. Zwischen April/Mai und Oktober wird die Heizung lediglich für die Warmwasserversorgung genutzt und verbraucht kaum Strom. Die Beratung und Ausführung der Arbeiten erfolgte duch die Firma Ludtmann aus Bad Homburg*, die hier einen sehr guten Job gemacht haben.
Nächstes Etappenziel in Richtung Energieautarkie: Erneuerung der defekten PV-Anlage
Als wir 2013 einen Carport an das Haus gebaut haben, verfügten wir über eine 7,5 kWh Photovoltaik-Anlage, die zunächst einwandfrei funktionierte. Etwa 1.300 kWh gingen in den Eigenverbrauch. Der Rest wurde ins Netz eingespeist. Durch den Ausfall eines Moduls fiel die Leistung der Anlage jedoch nach etwa 10 Jahren um 50 %. Da dieser Schaden außerhalb der Gewährleistung lag und sich der Installationsbetrieb nicht mehr für die Anlage zuständig fühlte, mussten wir nach einer neuen Lösung suchen.
Die kostengünstigste Lösung wäre ein Ersatz des defekten Moduls und der Einbau von Leistungsoptimierern zum Ausgleich von Verschattungen gewesen. Bei den verbauten Modulen handelt es sich jedoch um Glas-Folien-Module, die eine Brandgefahr darstellen. Dazu fehlt der Anlage ein bidirektionaler Wechselrichter, der notwendig ist, wenn man Strom auch speichern möchte, um damit bspw. die Wärmepumpe zu betreiben. Wir haben uns daher für ein "neues" PV-Gesamtkozept der Firma Solarwatt* aus Frankfurt entschieden, bestehend aus PV- Anlage, passendem Wechselrichter, Batteriespeicher und 11 kw Ladestation. Natürlich fällt diese Variante nun teurer aus, aber wir wollen weder billige Module aus Übersee, sondern ein auf uns abgestimmtes Konzept von einem Partner, auf den wir uns verlassen können. Langfristig betrachtet ist Qualität immer noch die günstigste Lösung.
Was uns antreibt
Was sind unsere Motive, als Rentner unser Geld in die neue Technik zu stecken?
- Wir wollen uns später von unseren Enkeln nicht vorwerfen lassen, dass wir nichts gemacht haben.
- Grundsätzlich sollte man immer investieren, um Vermögen für die nächste Generation zu erhalten.
- Mit der höheren Eigenproduktion an Energie machen wir uns von Preisschwankungen unabhängiger und entlasten den future cash flow. Die Investition ist faktisch ein Energiekosten Hedge.
Unser Konsumverhalten war und ist nachhaltig, weil wir konservativ auf Qualität statt kurzfristige Trends gesetzt haben.
*alle Empfehlungen stellen die persönliche Erfahrung der Familie Crux dar. Es erfolgte seitens der Stadt keine Prüfung auf Qualität der baulichen Ausführung.